Bruck am Ziller liegt am Eingang des Zillertales auf einer niedrigen, sehr sonnigen Terrasse am rechtsseitigen Ufer des Zillers. Das Dorf „Prukke“ wurde erstmals 1188 urkundlich erwähnt, der Weiler Imming schon im Jahre 976 als „Himinga“.
Wahrscheinlich gab es aber schon zur Römerzeit im Bereich Bruck einen Übergang über den damals noch dreiarmigen Ziller, der die Grenze zwischen den Provinzen Rätien und Norikum bildete.
Um 1400 wurden in Bruck bereits 53 Bauernanwesen erwähnt, die jedoch bis auf zwei freie Höfe alle grundherrschaftlich Klöstern oder Kirchen unterstanden.
Politisch gehörte Bruck bis 1504 zum bayrischen und danach zum tirolischen Gericht Rattenberg. An der Zillerbrücke standen zu dieser Zeit eine Zollstelle und eine Richtstätte mit Galgen.
Wie im Bereich Schwaz so wurde auch am Reitherkogel im 16. und 17. Jahrhundert nach Kupfer und Silber geschürft. Der reiche Bergsegen bescherte auch vielen Knappen in Bruck einen bescheidenen Wohlstand. Sie wohnten in kleinen Söllhäusern mit einem Gartenanteil.
Damals wurde auf dem Gelände vor dem heutigen Gasthof „Landhaus“ getriftetes Holz aus dem Zillertal und Gerlostal zu Holzkohle für die Schmelzöfen verarbeitet. Noch heute findet man an dieser Stelle schwarze Kohlenerde.
Im Freiheitskrieg um 1809 tobten auch an der alten Zillerbrücke erbitterte Kämpfe, an denen sich auch Brucker Schützen beteiligten. Durch Bäume gut getarnt, brachten sie so manche feindliche Gruppe zu Fall. Aus Rache sollte Bruck dafür abgebrannt werden.
Ortspfarrer Quercher gelang es jedoch, mit einem Teller voll gesammelter Goldmünzen für die Soldaten, Bruck vor einer verheerenden Brandschatzung zu bewahren.
Im Jahre 1811 wurde Bruck zur selbstständigen Gemeinde erhoben, und seit 1939 gehört es nicht mehr zum Bezirk Kufstein sondern wie die übrigen Zillertaler Gemeinden zum Bezirk Schwaz.
Die Pfarrkirche zum hl. Leonhard
Das Gotteshaus wurde im Jahre 1337 erstmals urkundlich erwähnt. Als Kirchenpatron sollte der hl. Leonhard den Bauern beistehen, wenn im Stall Not herrschte, oder die Bergknappen bei ihrer oft gefährlichen Arbeit beschützen. Sogar bei Geburten wurde der Heilige von den Frauen als Beistand angerufen.
Ursprünglich war die „Lienhartskirche ze Prugk“ eine der acht „Zukirchen“ (Filialkirchen) der Pfarre Reith im Alpbachtal. Im Jahre 1648 wurde das Gotteshaus erweitert und der Turm in den Raum einbezogen. An den Außenmauern sind noch ein gewaltiges Christophorusfresko von 1718 und 14 Kreuzwegbilder aus dem Jahre 1735 erhalten.
Der barocke Hochaltar, ein Säulenaltar mit den Statuen des Kirchenpatrons und der beiden heiligen Bischöfe Ulrich und Nikolaus, ist ein Meisterwerk des Tiroler Bildhauers Martin Lengauer. Besonders beeindruckend für den Kirchenbesucher ist auch ein überlebensgroßes spätgotisches Kreuz, das einstmals an der Zillerbrücke stand. Vom Fuß des Gekreuzigten wurden immer wieder Späne abgeschnitten, weil das Kruzifix als wundertätig galt. So musste ein Fuß bereits des Öfteren erneuert werden.
Offizielle Seite der Gemeinde
Bruck auf Wikipedia
Quelle: Hans Vilas „Das Schwazer Bezirksbuch“ und Beatrix & Egon Pinzer „Zillertal, Tuxertal, Gerlostal“
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